»Marieluise-Fleißer-Projekt«, Regie: Anne Habermehl »Marieluise-Fleißer-Projekt«, Regie: Anne Habermehl© Philip Henze | ADK

»Spurensuche Gegenwart«

»Marieluise-Fleißer-Projekt« Regie. Anne Habermehl
»Hasen-Blues. Stopp.« Uta Bierbaum. Regie: Johann Diehl
»Die Aristokraten« Sasha Marianna Salzmann. Regie: Klemens Hegen

In Kooperation mit:

Premiere

07.02.2018 | 19:00 Uhr | ADK

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Weder Vergangenheit, noch Zukunft, aber was genau ist die Gegenwart?

Die neurologische Forschung geht momentan davon aus, dass das Gehirn die Gegenwart in Einheiten von 2,7 Sekunden verarbeitet.
Die drei Arbeiten des Themenmoduls »Spurensuche Gegenwart« des Dritten Studienjahrs Regie spannen den Bogen etwas weiter und präsentieren Stoffe, die in fragloser Relevanz für die Jetztzeit erscheinen.

 

Marieluise-Fleißer-Projekt

Regie: Anne Habermehl
(ADK Turm)
Es spielen: Anna Gesa-Raija Lappe, Nicolas Martin, Mona Müller, Jonah Quast, Viktor Rabl, Lucia Schierenbeck
Dramaturgie: Lukas Schädler
Bühnenbild: Christin Vahl

Marieluise Fleißer verortet die Sehnsüchte des Menschen nahe an seinen hervorbrechenden Abgründen und zeigt Kleinstädter, deren doppelte Moral jeden Emanzipationsprozess abschnürt. Die Ankunft einer Truppe Pioniere entfacht in der Bevölkerung den sehnlichen Wunsch nach Veränderung und Beginn des eigenen Lebens. Fleißers Werk ist geprägt von der Suche nach Liebe und einer Angst vor der Enge, wie sie ihr in zahlreichen biografischen Rückschlägen selbst immer wieder begegnet ist.

»Spurensuche Gegenwart«
»Marieluise-Fleißer-Projekt«, Regie: Anne Habermehl | v.l. Mona Müller, Nicolas Martin, Anna Gesa-Raija Lappe, Jonah Quast, Lucia Schierenbeck© Philip Henze | ADK

»Hasen-Blues. Stopp.«

Uta Bierbaum (2016)
Regie: Johann Diel
(ADK Probebühne)
Es spielen: Frederik Gora, Marielle Layher, Leon Amadeus Singer, Zoe Valks, Katharina Walther
Dramaturgie: Lorena Biemann
Bühnenbild: Christin Vahl
Kostüm: Valentina Dolce

Was ist Normalität? Wie können wir es schaffen, den Menschen wahrzunehmen, anstatt ihn in unsere gesellschaftlichen Normen einzuordnen? Mit viel Fantasie demontiert »Hasen-Blues. Stopp.« von Uta Bierbaum eben jene gesellschaftlichen Normen, Klischees und Rollenbilder. Sie erschafft ein Universum aus beseelten Objekten – etwa sprechenden Toilettentüren und traurigen, weil geschlechtsneutralen Versandkartons – , sowie aus Figuren, die zwischen ihrer eigenen Identität und den Erwartungen anderer zerrissen sind und thematisiert die Probleme, die entstehen, wenn wir nicht in die vorhergesehenen Kategorien passen.

»Spurensuche Gegenwart«
»Hasen-Blues.Stopp«, Regie: Johann Diel | v.l. Katharina Walther, Zoe Valks, Marielle Layher, Frederik Gora, Leon Amadeus Singer© Philip Henze | ADK

»Die Aristokraten«

Sasha Marianna Salzmann
Regie: Klemens Hegen
(ADK Turm)
Es spielen: Martin Bruchmann, Karen Dahmen
Dramaturgie: Jan Pfannenstiel
Bühnenbild: Christin Vahl
Bühnenbild- und Kostümassistenz: Kathrin Uhlirsch
(ABK Stuttgart)
Sounddesign: Johann Meis
Regieassistenz: Sonja Eberhardt

›Alexander ist noch nicht begraben‹ – so steht es im Personenverzeichnis. In einer vom Krieg zerrütteten Welt schwebt sein Leichnam über der Beziehung von Sascha und Schura. Er ist der Kitt, der sie zusammenhält und gleichzeitig der Konfliktherd, der ihre innersten Sehnsüchte und Ängste offenbart. In einem Sog aus Intimität und Gewalt, aus Nähe und Distanz, aus kindlichem Spiel und bitterem Ernst entsteht das Bild einer von Menschen gemachten Katastrophe, die sie zu verschlingen droht. Frei nach Walter Benjamin ist es dieser Sog, der sie in die Zukunft treibt und im Angesicht der Vergangenheit die Möglichkeit eines Fortschritts erscheinen lässt.

»Spurensuche Gegenwart«
»Die Aristrokraten«, Regie: Klemens Hegen© Philip Henze | ADK