»Am Königsweg« Schauspiel von Elfriede Jelinek | Regie: Benjamin Junghans

Regie: Benjamin Junghans | Freies Projekt
Eine Kooperation mit dem Theater Ulm

Premiere

26.11.2020 | 19:30 Uhr | Theater Ulm

Die Live-Stream Premiere ist mit einem begrenzten Kontingent reserviert für die Abonnentinnen und Abonnenten des Theaters Ulm, bei Interesse melden diese sich bitte an abobuero@ulm.de an.

Weitere Vorstellungen am 19. | 27. und 30 Dezember 2020

Die Tickets sind begrenzt und für jeweils 10,- € online oder ebenfalls über die Theaterkasse erhältlich. Die Zuschauerinnen und Zuschauer bekommen kurz vor Vorstellungsbeginn per E-Mail einen Link zugesandt, über den sie den Live-Stream empfangen können. Weitere Informationen hier

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LIVE-STREAM PREMIERE

Obwohl der Spielbetrieb aufgrund des Beschlusses des Bundes und der Länder bis mindestens Ende November eingestellt werden muss, findet die Premiere am Theater Ulm von »Am Königsweg« am geplanten Termin (Donnerstag, 26. November um 19.30 Uhr) statt – als Live-Stream Format, nicht vor Publikum, sondern vor mehreren Kameras. Geplant ist, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer ihr Seherlebnis aktiv mitgestalten können. Eine genaue Anleitung dazu erhält das angemeldete Publikum kurz vor der Aufführung per Mail. Dies ist sowohl für das Ensemble, die Regie, die technischen Gewerke und nicht zuletzt die Zuschauerinnen und Zuschauer eine besondere Herausforderung und Erfahrung.

U.a. mit auf der digtalen Bühne ist Schauspiel-Alumna Silva Bieler.

 

Über die Arbeit

Im November 2020, in einem Jahr der Krise und verlorener Sicherheiten, entscheiden Millionen Wählerinnen und Wähler erneut: Wird ein dubioser Unternehmer »great again« und führt das selbsternannt mächtigste Land der Welt?

In der Fieberstimmung des Abends, an dem Donald Trump 2016 zum Präsidenten der USA gewählt wird, greift die österreichische Autorin Elfriede Jelinek zum Stift. Ihr Stück »Am Königsweg« ist ein rastloser Text zwischen Wut und Ohnmacht, der schonungslos zuspitzt und provoziert. Die Schlaglichter, die Elfriede Jelinek auf Gegenwart und Geschichte, Demokratie und postfaktisches Chaos wirft, erhellen jedoch mehr als nur die Eskapaden des 45. US-Präsidenten. Sie schaut auf mythische Ur- und Abgründe zurück, auf Anfänge und Folgen von Tyrannentum, sinniert über Mechanismen von Macht, Kapital und Gewalt — in einem sprachlichen Bewusstwerdungsstrom, einem bezwingenden Sog der Gedanken. Und in weiser Voraussicht ahnt die Autorin bereits damals: Die Saat, die Trump und seinesgleichen säen, gedeiht immer wieder neu. Die Keime und Früchte der Gewalt, sie waren und sind stets da.

Wer wird Herrscher, wer wählt, und welche Hoffnung treibt die Anhängerschaft um? In »Am Königsweg« tastet sich die Autorin — als Seherin — in die Wirklichkeit vor, auf den Pfaden, die in goldene Paläste und Trump-Tower führen, und blickt auf die Exzesse einer in sich gespaltenen Gesellschaft. Sich diesen Text in der Zeit der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl vorzunehmen, ist von besonderem Reiz: Was in den letzten Jahren geschah, fordert umso intensiver, Fragen nach den stetig wirksamen Gesetzen im wiederkehrenden Spiel mit der Macht zu stellen. Weiterhin ist ungeklärt: Wohin führt dieser Weg?

Die Inszenierung ist eine Kooperation der ADK mit dem Theater Ulm.

Quelle: www.theater-ulm.de

»Am Königsweg« Schauspiel von Elfriede Jelinek | Regie: Benjamin Junghans
Benjamin Junghans, Regie© Niklas Vogt | ADK

Benjamin Junghans (Regie)

Benjamin Junghans *1993 in Zwenkau bei Leipzig, studierte Deutsche Literatur und Geschichte in Berlin. Seit Oktober 2016 Bachelor­Regiestudium an der Akademie für Darstellende Kunst Baden­-Württemberg in Ludwigsburg. Mit seinem Film »Keimzelle« feierte er im April 2019 auf dem 31. Dresdner Filmfest Premiere.

Mit »Verlust«, seinem »Biografischen Projekt«, war er ebenso 2019 beim Körber Studio Junge Regie am Thalia Theater und 2020 beim Greizer Theaterherbst.

Der Caligari-Preis der Royal Film Company ging im März 2020 an das Projekt »NOWhere to be found« von Benjamin Junghans (Regie, Drehbuch, Musik | ADK), Max Rauer (Kamera | Filmakademie), Sophia Bock (Dramaturgie, Produktion | ADK) und Johann Meis (Produktion, Sounddesign | Filmakademie). Die gleichnamige, auf dem Konzept sich aufbauende Arbeit von Junghans wird voraussichtlich 2021 realisiert.

Er arbeitet als Autor, Schauspieler und Regisseur im Theater-, Performance- und Filmbereich.

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