»Der lange Schatten des
19. Jahrhunderts«

Eine Werkschau
Werkstattinszenierungen aller Studiengänge
Drittes Studienjahr Regie und Schauspiel
Erstes und zweites Studienjahr Dramaturgie
Werkstattinszenierungen von Jonas Arndt, Paul Auls, Linda Bockmeyer und Nandi Nastasja

Premiere

18.05.2022 | 18:00 Uhr | ADK

 

Die Spielfolge entspricht der Listung.

 

Die Vorstellungen sind derzeit ausverkauft. Es besteht eine Warteliste.

 

Abendkasse (Foyer) 30 Min. vor Beginn
Eintritt 8 Euro | erm. 5 Euro | Anmeldung dringend empfohlen | Für die Dauer des Besuchs ist das Tragen einer FFP2-Maske erforderlich.

Viele Fragen, die uns heute bewegen, gehen aus politischen, kulturellen und technischen Entwicklungen hervor, die im 19. Jahrhundert ihren Ursprung haben. Die vier Inszenierungen der Regiestudent*innen Jonas Arndt, Paul Auls, Linda Bockmeyer und Nandi Nastasja mit ihren Projektteams aus Schauspiel und Dramaturgie sowie Student*innen der Bühnen- und Kostümbildklassen der Hochschulen in Stuttgart, Hannover, Dortmund und Maastricht verknüpfen eigene Wahrnehmungen, Materialien und Recherchen mit Texten, Motiven und Ideen der Welt vor 1900.

Projektdozent*innen Jasper Brandis (Regie), Jutta Wangemann (Dramaturgie), Laura Tetzlaff (Schauspiel), Christin Vahl (Raum) | Mentor*innen Ludger Engels (Regie), Jens Groß (Dramaturgie), Antje Siebers (Schauspiel)

»Es wird einmal«
Eine Erzählperformance

Mit dem Sammeln und Literarisieren der Kinder- und Hausmärchen versuchten die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm Anfang des 19. Jahrhunderts den Kern einer deutschen Identität freizulegen, die sie so erst miterschufen. Diese Erzählung von Ursprünglichkeit und archaischer Wahrheit und ihre märchenhaften Stereotypen haben sich in Gedächtnisse und Körper eingeschrieben und bleiben trotz jahrzehntelanger Hinterfragung hartnäckig in Kanon und Köpfen. Wie also könnten diese Geschichten produktiv und inspirierend für die Zukunft gemacht werden? Was kann mit und von ihnen über das Erzählen gelernt werden? Was über das Zuhören? Eine vielstimmige Forschung über gestohlene Äpfel, einen goldenen Vogel und einen Berg, der die Aussicht versperrt.

 

Regie
Linda Bockmeyer (alle Pronomina)
Choreografie
Han Nguyen (they/keine Pronomina)
Es spielen
Linda Bockmeyer (alle Pronomina)
Han Nguyen (they/keine Pronomina)
Nicolas Schwarzbürger (er/ihm)
David Smith (er/ihm)
Fabienne ten Thije (keine Pronomina)
Dramaturgie Milena Plach (sie/ihr)
Bühne
Patrick Coyne* (er/ihm)
Hochschule Hannover
Kostüm
Lia Hossain* (sie/ihr)
Hochschule Hannover

»Wenn wir Toten erwachen«
Ein dramatischer Epilog von Henrik Ibsen

Ein Sanatorium mitten im norwegischen Bergidyll: Hier besteht noch Hoffnung, sich durch die heilsamen Einflüsse der Natur von den Strapazen des Künstlerlebens zu erholen und neue Schöpfungskräfte zu entfalten. Doch birgt die Inspiration auch ihre Tücken. – So entspringen dem unverhofften Wiedersehen eines alternden Künstlers und seinem ehemaligen Modell nicht die erhofften kreativen Schübe, vielmehr sieht er sich mit den Konsequenzen seines Schaffens konfrontiert. Während seine Frau die Befreiung in der aufblühenden Liebe zum Jagdsport findet, verirrt er sich beim Aufstieg auf den Gipfel der Verheißung. In den Tälern hallt das Echo des Ungesagten.

 

Regie
Paul Auls
Es spielen
Joscha Eißen (er/ihm)
Jonathan Fiebig (er/ihm)
Patricia Franke (sie/ihr)
Tabea Mewis (sie/ihr)
Dramaturgie
Philipp Schulze (er/ihm)
Bühne und Kostüm
Jürgen Dechert* (er/ihm)
Video
Svenja Stannat (sie/ihr)
Sounddesign
Paul Auls
Maske Emma Zich (sie/ihr)
*FH Dortmund

»Frankenstein«
Ein Schauerstück nach Mary Shelley

Viktor Frankenstein und sein Monster – das berühmte Paar aus Mary Shelleys Roman von 1818 wirkte genrebildend für die Literatur der Schwarzen Romantik und inspiriert bis heute populäre Science-Fiction- und Horror-Filme. Viele Interpretationen beleuchten dabei vor allem der Erschaffung eines künstlichen Menschen. Inwiefern kann jedoch das Monströse anderswo als in der Figur des Monsters gesucht werden? Im Zusammenspiel mit Motion Design, Sounds und Texturen in Bühne und Kostüm entfaltet sich eine Ästhetik, die Gefühle wie Unbehagen und Ekel als Nuancen des Alltags erfahrbar macht.

Vielen Dank an

 

Regie
Nandi Nastasja (sie/ihr)
Es spielen
Marius Petrenz (er/ihm)
Larissa Pfau (sie/ihr)
Fariborz Rahnama (er/ihm)
Nina Stehlin* (sie/they)
Rahel Stork (sie/ihr)
Dramaturgie
Jana Fritzsche (sie/ihr)
Bühne
Felix Glawion (er/ihm)
Kostüm
Jacqueline Koch** (sie/ihr)
Motion Design
Nicolas Schneider (er/ihm)
*UdK Berlin
**Hochschule Hannover

»La Bohème oder Wir sind jung
und machen uns Sorgen um unsere Chancen auf dem Arbeitsmarkt«

Eine Soirée nach Murger/Puccini/Giacosa/Illica mit Songs von PeterLicht

 

Mit dem Roman »Scènes de la vie bohème« verfasste Henri Murger 1851 eine humorvolle Liebeserklärung an den Pariser Lebensstil junger Künstler*innen. Murger entwarf damit ein wirkmächtiges Bild einer Existenz- und Arbeitsform, die sich ohne Kompromisse der Kunst verschreibt, am Rande des Prekariats, gegen die bürgerliche Elite, voller exzessiver Partys und exzentrischer Selbstinszenierung. Was hat dieses Klischee mit der heutigen Realität zu tun? Dieser Frage stellen sich sechs angehende Künstler*innen, die zwischen romantisierten Texten und sarkastischen Songs, zwischen Träumen und Sorgen ins Taumeln geraten.

 

Regie
Jonas Arndt (er/ihm)
Es spielen
Fynn Engelkes (er/ihm)
Annbritt Faubel (sie/ihr)
Davíd Gavíria (er/ihm)
Zenabou Soube* (sie/ihr)
Justin Leontine Woschni (they, keine Pronomina)
Issaka Zallé* (er/ihm)
Dramaturgie
Julia Fiebag (sie/ihr)
Musikalische Leitung
Justin Leontine Woschni (they/keine Pronomina) |
Bühne und Kostüm
Paula Gehrlein** (sie/ihr)
*École Supérieure de Théâtre Jean-Pierre Guingané (Burkina Faso)
**Toneelacademie Maastricht