DESIREVOLUTION

nach Matias Faldbakken und Thomas Mann.
Abschlussinszenierung des 3. Studienjahres Schauspiel in Kooperation mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Günther Rühle-Preis 2013

Premiere

23.11.2012 | 20:00 Uhr | ADK, Foyer

Einlass 19 Uhr | Eintritt: 5 € | Reservierung: karten@adk-bw.de | frei ab 16 Jahre

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I HATE THE FACT THAT EVERYTHING, EVERY FUCKING THING, EVERY ACTION AND EVERY FUCKING ATTITUDE, EVERY REBELLION AND EVERY INDECENCY – EVERYTHING TURNS INTO DESIGN SOONER OR LATER (MATIAS FALDBAKKEN)

Im dritten Teil des Dreijahresprojektes DEKALOG stellt sich anhand der Gegenüberstellung eines Romans von Matias Faldbakken (The Cocka Hola Company) und einer Erzählung von Thomas Mann (Das Gesetz) die Frage: Gibt es in einer Gesellschaft, in der alles möglich scheint, die sich aber bei näherer Betrachtung als komplett durch-genormt, konsumorientiert, typisiert und lifegestylt erweist, überhaupt noch eine lohnenswerte Verbindlichkeit? Und ist das dann ausgerechnet die Moral oder ein Gesellschaftsvertrag, der auf humanen Idealen basiert oder gar auf den 10 Geboten?

Die Mitglieder von DESIREVOLUTION finden: NEIN, und sie widmen sich diesem NEIN, wenn nötig, bis zur Selbstzerstörung. Es geht, wenn es überhaupt noch um was geht, um irgendwelche Formen von persönlicher Freiheit. Zum Erreichen dieses Zieles ist jedes Mittel recht: Drogen in allen nur möglichen Varianten, die Gründung einer Pornoproduktionsfirma, mutwillige Verelendung, soziale Isolation, Hehlerei, Sabotage …

In regelmäßigen Infomeetings berichten die nach und nach immer desolateren Mitglieder dieser durchgeknallten »revolutionären Zelle« einander von ihren neuesten Interventionen, die sie unter größter Geheimhaltung durchführen. Irgendwie bekommt man fast den Eindruck, es handele sich hier um Performance-Künstler*innen der besonderen Art. – Oder sind es doch keine, weil sie ihr eigenes Leben setzen in diesem merkwürdigen Spiel? Und was bedeutet es, wenn das Projekt DESIREVOLUTION am Ende in einer perfiden Talkshow öffentlich entschärft und doch wieder konsumiert wird und zwar von uns Zuschauer*innen… ?

 

Es spielen: Franziska Benz, Philip Dechamps, Anja S. Gläser, Mazdak Madani, Johannes May, Duran Özer, Laura Sauer, Judith Schlink, Leo van Kann, Anne Weber, Thomas Zerck

Leitung: Christiane Pohle | Benedikt Haubrich

Bühne | Kostüm: Antonia Mautner Markhof | Sarai Feuerherdt (ABK Stuttgart)
Musik: Leo van Kann
Körperarbeit: Sayaka Kaiwa/Ted Stoffer
Produktionsassistenz: Sonja Wallmersperger
Beleuchtung: Christoph Traub, Alexander Mahr
Ton: Sascha Kömling