Simon Kluth, in » iCh mÖhCte liEbEr NihCt« von Rafael Ossami Saidy nach Herman Melville, Regie: Rafael Ossami Saidy Simon Kluth, in » iCh mÖhCte liEbEr NihCt« von Rafael Ossami Saidy nach Herman Melville, Regie: Rafael Ossami Saidy© Julia Schäfer | ADK

»Geschichten aus der Wall Street iCh mÖhCte liEbEr NihCt« von Rafael Ossami Saidy nach Herman Melville

Regie: Rafael Ossami Saidy | Viertes Studienjahr Regie, Zweites und viertes Studienjahr Schauspiel | Bachelorinszenierung

In Kooperation mit:

05. bis 07. Juni 2020 | jeweils 16 – 22 Uhr

 

Die Installation ist ein sich über sechs Stunden entwickelndes Stück, das seinen Anfang um 16:00 Uhr und sein Ende um 22:00 Uhr hat.
Sie werden für Ihren Slot von einem Guide zur Installation gebracht und nach Ablauf einer halben Stunde wieder hinausbegleitet.
Anmeldung erbeten unter kartenbachelor@adk-bw.de und Angabe für einen 30-minütigen Besuch zwischen 16:00 – 22:00 |
Ort:
ADK, Akademiehof 1, 71638 Ludwigsburg | Eintritt frei.

Einlass: Bühneneingang der ADK, zwischen der Probebühne und dem Bühnenturm, direkt auf dem Akademiehof. Der Einlass erfolgt alle halbe Stunde in Kleingruppen von maximal 8 Personen. Sie können sich an den Vorstellungstagen auch vor Ort für einen Besuch anmelden.

Bitte seien Sie mindestens 20 Minuten vor Beginn des Slots vor Ort, da aufgrund der Hygienebestimmungen Ihre Kontaktdaten aufgenommen werden müssen, und eine Einweisung erfolgen wird. Es gelten die bekannten Hygienerichtlinien: 1,5 Meter Abstand und Tragen eines Mund-Nasenschutzes. Bitte bringen Sie einen Mund-Nasenschutz mit.

Falls Sie nicht erscheinen können, bitten wir um schriftliche Absage per Mail, damit wir Ihren Slot weitergeben können, da die Plätze begrenzt sind.

 

»Geschichten aus der Wall Street iCh mÖhCte liEbEr NihCt« ... | Über das Projekt

Adaptiert von der Novelle »Bartleby, der Schreiber« von Herman Melville, setzt sich das Stück Geschichten aus der Wall Street iCh mÖhCte liEbEr NihCt mit dem Moment des Widerstands und der Kraft des »Ich möchte lieber nicht« auseinander und stellt die Frage nach dem Ansteckungspotential der Subversion.

Der Geist Bartlebys hat das Theater lahmgelegt und sich mitsamt seinem Arbeitgeber eingeschlossen. Trotzdem lädt der anständige Rechtsanwalt auf seiner Seite des Theatersaals alle ein, seine unglaublichen Abenteuer zu entdecken. Bildhaft und lebendig soll das Publikum von seiner aufregenden Arbeit in der Kanzlei, der Funktionsweise der Maschinerie Wall Street erfahren – und wie man rechtschaffen bleibt in einer unruhigen Umbruchszeit. Aber das Publikum ist schon verschwunden. Und nur der verlassene Rechtsanwalt und die Geister Bartlebys sind im Theater geblieben. Sie wohnen nun da und scheinen sogar ein Modus Vivendi gefunden zu haben. Doch heute ist ein besonderer Tag. Die Konfrontation ist unausweichlich.

Über 6 Stunden entwickelt sich langsam diese Theaterinstallation, die die Frage nach der Möglichkeit eines anderen, utopischen Wegs stellt. Die Besucher*innen dürfen in halbstündigen Slots den Theaterraum betreten und können nur einen Teil dieser Installation sehen. Dann müssen sie wieder gehen. Von der Geschichte Bartlebys werden sie nur Fetzen erleben können. Was davor und was danach kommt, können ihnen die Anderen erzählen.

Mit: Simon Kluth, Joscha Eißen |  Regie: Rafael Ossami Saidy | Bühne, Kostüm, Video: Susanne Brendel (ABK Stuttgart) | Ausstattungsassistenz: Sofia Falsone (ABK Stuttgart) | Dramaturgie: Marina Dumont | Musikeinspielung: Simon Kluth

Eine Produktion der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

 

Rafael Ossami Saidy | Regie

Rafael Ossami Saidy, 1990 in Berlin-Neukölln geboren, studierte an der Freien Universität Berlin Philosophie und Geschichte (Bachelor of Arts). Während des Masterstudiums absolvierte er mehrere Assistenzen und Hospitanzen in Theater und Film, u.a. am Berliner Ensemble, am UNI.T der Universität der Künste und bei Produktionen der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin.

Seit 2016 studiert Rafael Ossami Saidy an der ADK . Er arbeitet an den Schnittstellen von Sprechtheater, Tanz und Installation. An der ADK entstanden seine Arbeiten »Something in a Drugstore« und »Hedda Gabler«(FURORE-Festival 2018) , seine Inszenierung »Romeo und Julia«. An der Filmakademie Baden-Württemberg entstand unter seiner Regie der Film »Ein Volksfeind«, der seine internationale Premiere 2019 beim Bilbao International Zinema School Fest feierte und vorher u. a. auf den Dresdner Filmrauschtagen zu sehen war.

Als künstlerische Antwort auf Corona hatte Rafael Ossami Saidy zuletzt im April 2020 »Lockdown.Gemütlichkeit« eine sechstägige nicht-öffentliche Installation auf einem öffentlichen Platz konzipiert und dieses Projekt dem für das Festival »Die Irritierte Stadt. Ein Fest der Künste« (21. bis 26. Juli 2020) vorgesehenen Projekt »Beton.Gemütlichkeit« vorangestellt, das er gemeinsam mit seiner Regiekollegin Anaïs D. Mauptit erarbeitet.

Rafael Ossami Saidy gewann 2019 für sein Stück »Die Hausherren« den Ersten Preis beim Dramatikerwettbewerb ›Spiel.Frei.Gabe‹, der im Zusammenschluss der freien Bühnen (des Bochumer Prinz Regent Theater, des Zeitmaultheater und des Rottstr 5 Theater) ins Leben gerufen wurde. Die Premiere des Stücks wurde aufgrund der Corona Krise am Prinz Regent Theater im April 2020 digital umgesetzt, »das preisgekrönte Dramolett  passt beängstigend gut zum Lockdown« so die Deutsche Bühne (weiter hier). Seit November 2019 erhält er das Stipendium der »Akademie Musiktheater heute« (AMH) in der Sparte Regie der Deutschen Bank Stiftung.

 

Foto: Steven M. Schultz | ADK