Klassik: Aufbrüche, Umbrüche, Identitäten | Werkstattinszenierungen

Vier Werkstattinszenierungen – vier Teams – ein Abend
Regie: Alessa Antonia Bollack, Glen Hawkins, Jan Moritz Müller und Mu Wang
3. Studienjahr Regie | 3. Studienjahr Regie | 3. und 4. Studienjahr Schauspiel | 1. Studienjahr Dramaturgie | Ukrainisches Schauspielklasse sowie Gäste

Premiere

25.05.2023 | 18:00 Uhr | ADK

 

Spielfolge

Gabriel | Alessa Antonia Bollack
Amphitryon | Regie: Glen Hawkins
Rote Kammer – Ein Frauenzimmer | Mu Wang
Mein Kopf ist ein leerer Tanzsaal | Jan Moritz Müller
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Die Premiere und Derniere sind derzeit ausverkauft. Für Freitag gibt es noch Restkarten. Da immer wieder Karten nicht abgeholt werden, stehen die Chancen gut und der Gang zur Abendkasse (ab 17h30) lohnt sich!

Einlass: ADK, Foyer | Akademiehof 1 | 71638 Ludwigsburg (gegenüber Restaurant »Joe Peñas«)
Eintritt 8,- Euro/ ermäßigt 5,- Euro

Anmeldung erforderlich unter karten@adk-bw.de

 

*** HINWEIS: Wir bitten, reservierte Karten bis 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn abzuholen. Für alle Vorstellungen gibt es nur einen Einlass (zwischen 17.30 und 18.00 Uhr), zwischen den Vorstellungen ist ansonsten kein Kartenkauf/Einlass möglich.***

Klassik: Aufbrüche, Umbrüche, Identitäten | Werkstattinszenierungen

Kleists Alkmene, Büchners Lena, Goethes Gretchen, Lessings Emilia Galotti, George Sands Gabriel und Cáo Xuěqíns Purpurperle. Können wir uns heute noch in den Geschlechterbildern der klassischen Literatur wiederfinden? Wie kann ein Ausbruch aus den immer gleichen Wiederholungen traditioneller Rollen und damit verbundenen Machtstrukturen gelingen? In welchen Räumen ist Freiheit denk- und lebbar?

Vier künstlerische Teams hinterfragen sozial konditionierte Strukturen von Liebe, Sex und Geschlecht. Sie begeben sich auf die Suche nach Räumen, die frei sind von patriarchaler Repräsentation und Binarität, die zu etwas anderem werden als das, was im Rahmen der gesellschaftlichen Norm erlaubt ist. Ihre Arbeiten präsentieren sie an einem gemeinsamen Abend.

Projektdozent*innen Heinrich Horwitz (Regie), Anna Haas (Dramaturgie), Laura Tetzlaff (Schauspiel), Magdalena Emmerig (Raum) | Mentor*innen Carolin Hochleichter (Regie), Jens Groß (Dramaturgie), Anne Greta Weber, Caspar Weimann (Schauspiel)

 

Die Projekte


Gabriel – Eine Freiheitssuche nach George Sand mit Texten aus dem Ensemble

 

Deutsch von: Elsbeth Ranke
Rechte: Mit freundlicher Genehmigung des Reclam Verlags

Es gibt ein starkes und ein schwaches Geschlecht, das hat Gabriel schon früh gelernt. Doch in Gabriel wächst das Gefühl heran, dass es da noch mehr geben könnte. Auf der Suche nach der eigenen Identität bricht Gabriel mit für wahr geglaubten Zuschreibungen und binären Limitierungen der Persönlichkeit. Fünf Spielende verkörpern Gabriel. Sie erkunden die Facetten ihrer Identität und die Bedeutung ihres Körpers, um gemeinsam ihre individuelle Freiheit zu finden.

 

 

Regie
Alessa Antonia Bollack (sie/ihr)
Es spielen
Saba Hosseini (sie/ihr),
Lara Maria Humm (sie/ihr)
Tobias Neumann (er/ihm)
Zero Pilnik (they/them, er/ihm)**
Josephine Tancke (sie/ihr)
Dramaturgie
Jessica Weismann (sie/ihr)*
Bühne
Luisa Achhammer (sie/ihr)***
Kostüme
Julie Fritsch (sie/ihr)***

*ADK-Absolventin 2022
**Gast
***Hochschule Hannover

AMPHITRYON
– Ein Fiebertraum nach Heinrich von Kleist

“I started a joke but I didn’t see that the joke was on me”

Jupiter und Merkur steigen hinab auf die Erde mit dem Ziel, Irrungen und Wirrungen zu stiften. Dabei nimmt Jupiter die Identität von Amphitryon an, um dessen Frau Alkmene zu verführen. Sein Bote Merkur wird zu einem Doppelgänger des Dieners Sosias.
Was passiert, wenn mir die eigene Identität abgesprochen wird und das ICH plötzlich eine Andere ist? Wie kann ICH die Macht über den eigenen Körper bewahren? Fünf Spielende nutzen die textliche Grundlage Kleists, um gegenwärtige Fragen von Identität und Körper, eigenen Vorstellungen des ICHs zu unterwerfen und einen Ausweg aus dem Labyrinth zu finden.

 

Regie
Glen Hawkins (they/them)
Performance und Text
Dijana Antunovic (sie/ihr)*
Oliv Heuss (they/them)
David Zico Krone (er/ihm)
Olha Sizykh (sie/ihr)
Franz Warnek (er/ihm)
Dramaturgie
Amelie Hermann (sie/ihr)
Bühne
Kanade Hamawaki (keine)*
Kostümbild
Fatih Cimidiken (er/ihm)**
Video So Urbain (keine)**
Sounddesign
Peter Carey-Yard (er/ihm)**

*Gast
**ABK Stuttgart

Mein Kopf ist ein leerer Tanzsaal

– Eine Utopie um Leonce und Lena nach Georg Büchner
 In einer Fassung von Jan Moritz Müller und Niklas Knüpling

 

Der schönste Tag des Lebens? Büchners Protagonist*innen fliehen vor einer arrangierten Ehe, um sich unter neuen Vorzeichen lieben zu lernen. Am Ende steht, so will es die Ironie des Schicksals, die Heirat.
Fast zweihundert Jahre später steckt die Institution Ehe in einer Krise. Die Verdrängung gesellschaftlicher Missstände in das Private und die Infragestellung von Identitäten werfen einen langen Schatten auf unser Miteinander. Lassen sich Beziehungen neu denken, jenseits von Geschlecht und klassischer Romantik?

 

Regie
Jan Moritz Müller (er/ihm)
Es spielen
Lukas Lüdeking (er/ihm)
Marie Schwanitz (sie/ihr)
David Smith (er/ihm)
Musik Demian Martin (er/ihm)**
Dramaturgie Niklas Knüpling (er/ihm)*
Bühne & Kostüme Felix Glawion (er/ihm)***
Choreografische Mitarbeit
Emma Mae Zich (sie/ihr)
Outside Eye Philine Pastenaci (sie/ihr)

*Gast
**Filmakademie Baden-Württemberg
***ABK Stuttgart

Rote Kammer
Ein Frauenzimmer

Eine musikalische Collage mit Texten von Cáo Xuěqín (Deutsch von Franz Kuhn) sowie Lessing, Goethe und Ensemble

Vier von Männern erdachte Frauenfiguren: Emilia Galotti, Gretchen, Purpurperle, die dritte Schwester – zwei aus der deutschen Klassik, zwei aus dem chinesischen Roman »Der Traum der roten Kammer«. Sie alle sind Projektionen klassischer Normen und Konventionen: von Schönheit und Leid über Hingabe und Keuschheit bis zur Religion. Freiheit kann nur im »Frauenzimmer« gelebt werden. Bis heute ist unser Frauenbild ist von diesen Narrativen geprägt. Können wir daraus entfliehen?

Mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp/Insel Verlags

 

 

Regie
Mu Wang (sie/ihr)
Es spielen
Tabea Günther (sie/ihr)*,
Natasha López (sie/ihr)*,
Justine Rockstroh (sie/ihr)*,
Mu Wang (sie/ihr)
Musikalische Einrichtung
Natasha López (sie/ihr)*
Dramaturgie
Philine Pastenaci (sie/ihr)
Bühne & Kostüme
Amelie Enders (sie/ihr)**
Jule Köpke (they/them)**
Henriette Schwabe (sie/ihr)**

*Gast
** Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe