»Montags an der ADK« | «Wie erzählt sich Gegenwart?« Mit Sivan Ben Yishai

Ausgezeichnet als »Dramatikerin des Jahres« in der Kritiker-Umfrage von »theater heute«.

Zu Gast ist die aus Israel stammende Dramatikerin, Regisseurin und Performerin Sivan Ben Yishai (*1978). Sie erhielt im Mai für »Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin)« den diesjährigen Mülheimer Dramatikpreis. Sivan Ben Yishais Stück sei »das kühnste«, »ein Parforceritt einer modernen Schamanin durch die letzten 100 Jahre«, begründete die Jury ihre Entscheidung. Sie verknüpfe Aktivismus und Kunst und finde damit eine neue Form. Für »Wounds Are Forever« wie für ihr Stück »Like Lovers Do (Memoiren der Medusa)« versammelt sie die Stimmen der diesjährigen Kritiker*innen-Umfrage von Theater heute als ›Dramatikerin des Jahres‹ 2022.

Sie ist am 26.09.2022 um 20 Uhr mit Prof. Ludger Engels, dem Künstlerischen Direktor und Geschäftsführer der ADK im Gespräch über ihre Arbeiten sowie über die Frage, wie sich ein Theater der Gegenwart erzählt, welche Themen und Geschichten verhandelt werden: Wie können wir dem Sachverhalt begegnen, dass es zum einen den Auftrag gibt, einen klassischen Kanon zu pflegen, zum anderen aber die Forderungen nach neuen, zeitgenössischen Narrativen und Rollenbildern immer lauter wird?
Das Gespräch findet in Teilen auf Englisch statt.

Sivan Ben Yishai, geboren 1978 in Tel Aviv, lebt seit 2012 in Berlin. Sie studierte Theaterregie sowie Schreiben für das Theater an der Universität Tel Aviv und an der School of Visual Theater in Jerusalem.

Ihre Stücke stehen auf dem Spielplan zahlreicher Bühnen. Mit »LIEBE/ Eine argumentative Übung« wurde sie zum Mülheimer Dramatiker*innenpreis 2020 eingeladen, mit »Like Lovers Do (Memoiren der Medusa)« in der Inszenierung von Pınar Karabulut an den Münchner Kammerspielen zum Berliner Theatertreffen 2022. Michael Königsteins Inszenierung ihres Stücks »DIE TONIGHT, LIVE FOREVER oder DAS PRINZIP NOSFERATU« am Nürnberger Staatstheater wurde beim Nachspielpreis des Heidelberger Stückemarkts 2022 nominiert. Für ihr Stück »Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin)«, das in Folge ihrer Position als Hausautorin am Nationaltheater Mannheim entstand, erhielt sie den Mülheimer Dramatikpreis. Sivan Ben Yishai wurde in der Kritiker:innen-Umfrage von Theater heute zur Dramatikerin des Jahres 2022 gewählt. Die Stimmen verteilten sich auf ihr Stück »Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin)«, das mit dem Mülheimer Dramatikpreis im Mai ausgezeichnet wurde und auf ihr Stück »Like Lovers Do (Memoiren der Medusa)«, das zum diesjährigen Theatertreffen eingeladen war. Sivan Ben Yishai schreibt auf Englisch.