
Werkstattinszenierungen Die Orestie
Mit Studierenden des dritten Studienjahrs Regie und Schauspiel, des ersten Studienjahrs Dramaturgie sowie Bühnen- und Kostümbildstudierenden
In Kooperation mit:
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DIE UNERHÖRTE
Regie: Anna Frick
!Ausgezeichnet! 13. Körber Studio Junge Regie
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Kassandra sieht, weil sie den Mut hat die Gegenwart zu deuten, sie zu bewerten und zu reflektieren. Es ist das Schicksal einer Frau, die am Rand der Gesellschaft lebt, die alles sieht und die keiner hört. Wer ist Kassandra in unserer gegenwärtigen Gesellschaft?
Dank moderner Technologien sind wir heute im Stande alles genau vorherzusehen. Wir wissen um Klimawandel, politische Konflikte, um die immense Ungerechtigkeit auf der unser Reichtum fußt – es ist absehbar, welche Entwicklung uns bevorsteht. Warum ändern wir nichts?
Ein Abend über das Unerhörte.
»Das Letzte wird ein Bild sein, kein Wort. Vor den Bildern sterben die Wörter.«
Es spielen:
Matthias Breitenbach
Anna Gesa-Raija Lappe
Dario Neumann
Louis von Klipstein
Dramaturgie: Anna-Katharina Müller
Ausstattung: Christian Blechschmidt (ABK Stuttgart)
Ausstattungsassistenz: Sonia Hoyler (ABK Stuttgart)
Chorleitung: Henrike Eichhorn (Schauspiel Stuttgart)
Die TROERINNEN
Regie: Faraz Baghaei
nach „Die Troerinnen des Euripides“ von Jean-Paul Sartre in der Übersetzung von Hans Mayer
Troja hat den Krieg der Männer verloren und ist aus der Zahl der lebenden Städte gestrichen. Als Kriegsbeute vom Tod verschont, steht Hekuba an der Schwelle ihrer einstigen Königswürde hin zum zukünftigen Sklaventum. Die Frage nach Schuld und der Zweifel an der Gerechtigkeit treiben sie nun selbst an die Front. Dort bleibt ihr nur ihre Stimme, als einzige Waffe gegen das feindliche Heer der Griechen.
Alles, was der Mensch ist, postuliert Jean-Paul Sartre, kommt aus ihm selbst und hat auch er selbst zu verantworten.
Anhand seines Stückes „Die Troerinnen des Euripides“, forschen wir nach der Beziehung von Mensch und Krieg. Wie viel Leid ist zu ertragen, bevor sich die Bestie zeigt? Und welches Leben bleibt, wenn einem nichts gelassen wird? Mit Hekuba zeichnet Sartre eine Frau, die den Grausamkeiten des Krieges ausgeliefert ist und dennoch nicht aufhört, sich gegen die Wirklichkeit aufzulehnen.
Es spielen:
Lea Beie
Janosch Fries
Ruzbeh Mirmoayadi
Varya Popovkina
Dramaturgie: Anna Stegherr
Bühne und Kostüm: Katharina Grof (ABK Stuttgart)
Ausstattungsassistenz: Lea Winkler (ABK Stuttgart)
TRACKING KLYTAIMNESTRA
Regie: Anna Renner
Klytaimnestra wird durch Agamemnon erst zur Witwe und Kindsbeerdigerin, dann zur Braut und Herrscherin. Nachdem Agamemnon Klytaimnestra belügt und dann die gemeinsame Tochter opfert, schwört sie ihrem Ehemann Rache. Während seiner 10-jährigen Abwesenheit plant sie detailliert seinen Tod und vollzieht den Mord in einem lustvollen Ritus.
Ich bin Mutter.
Mein Mann zieht in den Krieg. Er bringt meine Tochter um.
Jetzt habe ich genau 10 Jahre Zeit ihm das zu verzeihen.
Ich gehe im Kreis, in einem Raum der mir fremd ist.
Ich richte mich ein. Ich versuche den Alltag.
Ich gehe im Kreis.
Ich trauere um mein Kind. Sie sitzt in meinem Kopf und strahlt.
Ich regiere. Sie sind den Tyrannen gewohnt. Ich bin eine Frau.
Und dann.
Fange ich an zu schmieden.
Ich bin Mutter. Mein Mann kommt nach 10 Jahren aus dem Krieg zurück.
Er hat meine Tochter umgebracht.
Ich habe einen kurzen Augenblick Zeit, ihm das zu verzeihen.
Und dann.
Höre ich das Schmieden von Stahl.
Und dann…
Es spielen:
Babette Winter
Catherine Janke
Esra Laske
Jens Lamprecht
Dramaturgie: Sina Ahlers
Bühne und Kostüm: Luise Ehrenwerth, Nele Bühler (HfBK Dresden)