»Yvonne, die Burgunderprinzessin«
von Witold Gombrowicz
»Yvonne, die Burgunderprinzessin« von Witold Gombrowicz © ADK | Steven M. Schultz

»Yvonne, die Burgunderprinzessin« von Witold Gombrowicz  

Regie:  Evy Schubert
Werkstattinszenierung 
Schauspiel 3. Studienjahr 

Premiere

10.12.2019 | 19:30 Uhr | ADK, Turm

Abendkasse: 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
ADK, Foyer | Akademiehof 1 | 71638 Ludwigsburg (gegenüber Restaurant »Joe Peñas«) |
Eintritt 8,- Euro/ ermäßigt 5,- Euro | Keine Anmeldung erforderlich

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Yvonne reizt. Ein von royaler Verdrossenheit geplagter Prinz gerät in einen ungeahnten Wonnerausch, als er auf eine Frau trifft, die sich völlig der Etikette verweigert – innerlich wie äußerlich: Sie ist hässlich, stumm und ihr Blut träge. Der Prinz ist entzückt und erwählt sie zu seiner Verlobten. Yvonne verbeugt sich nicht. Die königlichen Eltern sind not amused, aber der Sohn muckt öffentlichkeitswirksam auf. Bevor ein Skandal droht, zieht die absonderliche Maîtresse ins Schloss. Yvonne stört. Doch die majestätische Ordnung beginnt allmählich zu wackeln. Die bizarre Prinzessin lockt mit ihrer wortlosen Anwesenheit den Moder der Vergangenheit hervor; sie entlarvt das Sündhafte in den Adelsseelen. Der Parasit provoziert. Er muss weg. Yvonne verschluckt sich.

Not Grimm, but Gombrowicz. Der polnische Dramatiker Witold Gombrowicz paraphrasiert in seiner Farce »Yvonne, die Burgunderprinzessin« eine Gesellschaft, die sich nach außen mit Prunk und Pomp schmückt, doch im Inneren gärt und fault es. Im höfischen Milieu angelegt, werden hier pointiert die unverweslichen Grausamkeiten menschlicher (Ko-)Existenz dargelegt. Denn der »Mensch ist heute mehr denn je von einer niedrigen Sphäre bedroht, von einer Sphäre dunkler und ungezähmter Instinkte, gleichermaßen eigner wie auch fremder.« (Witold Gombrowicz, 1937)

 

Es spielen: Solveig Eger, Marcel Gisdol, Stella Hanheide, Till Krüger, Henning Mittwollen, Sara Scheer, Jannik Süselbeck, Dominik Tippelt und Anna Maria Zeilhofer

Regie: Evy Schubert | Bühne: Isabelle Kaiser | Kostüme: Maria Strauch | Musik: Micha Kaplan | Dramaturgie: Juliane Logsch | Regieassistenz: Michaela Delivou

Evy Schubert, Regisseurin und Videokünstlerin,  arbeitet an der Schnittstelle von Theater, Text und Film. Als Regieassistenz für Dimiter Gotscheff und Herbert Fritsch an der Volksbühne Berlin verfasste sie diverse Theatertexte und Drehbücher und führt bei deren Umsetzung Regie. Ihr Filmdebut gab sie 2009 »Vodopad« in der Reihe Neuer Deutscher Film am Kino Babylon Berlin. Ihr Video »Le monde tombé« ging als Gewinnerfilm auf dem Facade Video Festival, Bulgarien, hervor (2012). Für ihren Film »Dominus Dixit« erhielt Evy Schubert den »Preis für Harmonie zwischen Inhalt und Form« auf dem International Kansk Film Festival Russland (2016). 2016 inszenierte Evy Schubert die Uraufführung der von ihr verfassten Theatertexte »Westend« und »Goldene Angelegenheiten« am Ballhaus Ost, Berlin. Weitere Engagements führten sie u. a. an die Parkaue Junges Staatstheater Berlin sowie als Dramaturgin für Herbert Fritsch ans Burgtheater Wien und Schauspielhaus Zürich.  2018 realisierte Evy Schubert den Experimentalfilm »Keine Geister, die er rief« in Sibirien, unterstützt vom Goethe-Institut Nowosibirsk und übernimmt 2019 u.a. am Burgtheater Wien für »Zelt« von Herbert Fritsch die Dramaturgie.