Die ukrainische Schauspielklasse der ADK | Engagements in Hamburg – Konstanz – Stuttgart u.a.

Rückblick

Mitwirkung bei Projekten und Inszenierungen im Sommersemester 2023

Theater Konstanz, 20.04.2023 (Premiere) | »Ich möchte innehalten« nach Natalia Blok | Regie: Alina Kostyukova, es wirkt die gesamte Klasse mit.
Schauspiel Stuttgart, 06.05.2023 (Premiere)|»City X« Fragmente eines Krieges Eine Audioführung von Gernot Grünewald | u.a. mit Vitalii Kamskow
Thalia Gaußstraße Hamburg, Körber Studio Junge Regie 2023, 08.06. 2023 | »Bin ich ein überflüssiger Mensch?« Werkstattinszenierung nach dem Roman von Mela Hartwig, Regie: Glen Hawkins | u.a. mit Olha Sizykh und Anna Tarasenko
Theaterakademie Hamburg, 21. und 22.04.2023 |»Don Juan kommt aus dem Krieg«,  Regie:  Bohdan Holubov | u.a. mit Maksym Rudskiy

Die Student*innen (Nika Altukhova | Vitalii Kamskov | Yeva Ruban | Katya Rudenko | Maksym Rudskyi | Maksym Shchur | Olha Sizykh | Anna Tarasenko) wirkten im Wintersemester bei den Werkstattinszenierungen des Studienmoduls »Zwischen den Kriegen«mit, Maksym Rudskyi zudem bei Paul Auls Bachelorinzenierung »Picknick im Felde« am Schauspiel Stuttgart.

Im laufenden Studienjahr 2023 | 24 setzen die Student*innen der Ukrainische Schauspiel-Klasse ihr Studium an der ADK fort, weiterhin mentoriert und begleitet von Alina Kostjukowa. Der Lehrauftrag wurde möglich durch die Unterstützung der Berthold Leibinger Stiftung und Eva Mayr-Stihl Stiftung.

Ukrainische Schauspielklasse

Student*innen: Nika Altukhova | Vitalii Kamskov | Yeva Ruban | Katya Rudenko | Maksym Rudskyi | Maksym Shchur | Olha Sizykh | Anna Tarasenko

Alina Kostyukova  (Mentor*in/Lehrbeauftragte Schauspiel) wurde in Charkiw geboren und machte ihren Abschluss an der Universität der Künste in Charkiw. Sie arbeitete am Jungen Theater, am Suzirya Theater, am Franko National Theater und am Post Play Theater in Kiew.

2021 – nahm sie an dem Projekt „Sisterchood“ an den Münchner Kammerspielen teil, spielte in dem Stück „What is Jewish Music?“

2022 – spielte sie in dem Stück „Aufgrenzesuche Augsburg und in dem Stück „Waffenstillstand im Donbass “ Landsgut.

2022 – gab sie eine performative Lesung ihres Stückes „Geerbter Schmerz“ am Münchner Kammertheater.

Sie hat das Stück „Sie ist“ geschrieben und es zur Akademie für Schonen Kunst (München) gebracht, und nun spielt sie es in Berlin.

2023 – spielte sie im Mannheimer Nationaltheater in der Aufführung „Wie können wir mit Verstorbenen sprechen“.

2023 – sie war Teil der Soundinstallation in den Münchner Kammerspielen.

2023 spielte sie im Gorki Theater „Barbaren“.

Sie unterrichtet auch an der Kiewer Theateruniversität und ist Gastprofessorin an der ADK. Sie hat mit Studierenden zwei Aufführungen erarbeitet, von denen eine im Theater in Konstanz gezeigt wurde.

Sie hatte ihre eigene Schauspielschule und gibt Workshops in der Ukraine und in Deutschland.

schloss 2008 ihr Schauspielstudium an der Nationalen Universität der Künste in Charkiw ab, die nach I.P. Kotljarewski benannt ist. Nach ihrem Abschluss zog Alina Kostyukova nach Kyiv und wurde Mitglied des Kiyiver Akademischen Jungen Theaters, arbeitete am Suzirya, der Stage 6, dem Ivan Franko National Academic Drama Theatre, dem Postplay Theatre und dem Mykolay Kulish Kherson Regional Academic Music and Drama Theatre.

2021 begann die Zusammenarbeit mit den Münchner Kammerspielen, mit der Uraufführung von »What is Jewish Music« Regie und Text: Anastasiia Kosodii. 2022 Mitwirkung an der Lesung »Vom Krieg. Ukrainische Dramatiker*innen erzählen vom Leben während der Invasion durch Russland«.

Derzeit Mitwirkung in weiteren Projekten in Augsburg und Landshut: so in »Auf Grenzensuche« – Ein internationaler Performance-Parcours, ein Projekt von performic (Augsburg, Premiere  November 2022), sowie in dem Theaterstück »Waffenstillstand im Donbass« des Friedenspreisträgers Serhij Zhadan in der Regie von Markus Bartl (Jugendkulturzentrum Alte Kaserne Landshut, Landestheater Niederbayern, Premiere 08.12.2022, weitere Vorstellungen 09. bis 11., 15. & 16. Dezember 2022) | Bericht 08.12., BR Link

Zudem wirkt sie in vielen Filmprojekten in der Ukraine und in Polen mit. Seit mehr als 10 Jahren hat sie Erfahrung als Dozentin. Seit einem Jahr unterrichtet sie Schauspiel an der Kiewer Karpenko-Kary-Universität.

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Hintergrund

Anfang April 2022 hatte sich die ADK entschlossen, einen an uns gerichteten Hilferuf zu beantworten und sieben Student*innen im Fach Schauspiel aus der State Academy of Culture in Charkiw aufzunehmen. Durch diverse Briefe, die per Kurier direkt in die Ukraine gebracht wurden, ist es gelungen, die Student*innen an der ADK aufzunehmen. Gemeinsam mit der HMDK Stuttgart, die drei Student*innen aus Kiew aufgenommen hat, haben wir eine Artist-at-Risk-Class eröffnet.
Ein eigener Stundenplan mit Unterrichten u.a. in Körperarbeit, Improvisation und Masken- und Puppenspiel wird seit April in Stuttgart und an der ADK angeboten. Darüber hinaus entwickeln die Student*innen gemeinsam mit Dozent*innen via Internet ihre Abschlussarbeit. Neben der Lehre sind vor allem die Betreuung des Alltags, Ämtergänge, Wohnungssuche etc. eine große Aufgabe. Die Unterrichte sind freiwillige, unbezahlte Angebote der Dozent*innen.

Wir danken!

Eine große Hilfsbereitschaft kam von den Student*innen. In den ersten Wochen wurde jeden Abend an der ADK ein Abendessen gekocht. Das war in erste Linie ein sozialer Anlaufpunkt und diente der Eingliederung in die ADK und in die Stadt. Die Karlskaserne stellte sehr schnell einen großen Probenraum kostenlos zur Verfügung.
Die Stadtgesellschaft hat unseren Aufruf nach kostenlosem Wohnraum umgehend mit vielen Angeboten beantwortet. Die Gastgeberfamilien haben neben dem Wohnraum viele Hilfestellungen im Alltag übernommen. Das unkomplizierte Miteinander dieser vielen Menschen und Institutionen ist eine Motivation für alle gewesen und eröffnete den ukrainischen Gästen einen Schutzraum, in dem sie über ihre oftmals traumatischen Erlebnisse mehr und mehr auch berichten konnten.